Was bisher geschah...
Oder: denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Hab ich mich letztes Jahr im Prinzip nur aus ner Art Verzweiflung für den Praktikumskurs vom Arbeitsamt beworben, um sicher was zu haben und etwas mehr Geld zu kriegen. Wenn ich ehrlich bin, viel erwartet hab ich mir davon nicht. Die meisten gehen in der Zeit putzen oder in die Fabrik.
Jetzt sind schon 3 Monate rum. Ich habe das beste Praktikum erwischt, das ich mir vorstellen kann, und in der Zeit so viel unterschiedliche Dinge gemacht und gelernt, dass es mir wesentlich länger vorkommt.
10 Wochen lang war ich zum Beispiel jeden Dienstag und Donnerstag abend von 16.30 bis 19.00 bei zwei Gruppen dabei. Dienstags als Betreuer eines 7jährigen Mädchens bei einer Art Musik-Spiel-Gruppe und Donnerstags beim Turnen als Video-Verantwortliche. Die Gruppen muss man sich so vorstellen, dass 4 bis 5 Kinder mit ganz verschiedenen Diagnosen (z.B. Autismus, ADHD, Entwicklungsstörungen aber auch Hirnschädigungen) mit ihren Eltern und gern auch Geschwistern sich einmal pro Woche treffen. Jedes Kind hat einen eigenen Betreuer. Am Anfang sind alle zusammen, es wird gesungen und gespielt. Dann gibt es eine Kinder- und eine Elterngruppe, betreut von ner Sonder(schul)lehrerin, bei der die Eltern sich mal richtig alles von der Seele reden, sich austauschen können und von Seiten der Stiftung oft auch recht gute Tips für den Alltag kriegen und darüber, welche Hilfe ihnen zusteht und wie man da rankommt,... Zum Schluss treffen sich alle noch mal auf ein Lied.
Am Dienstag war die Musikgruppe zu Ende, und ich hab 3 selbstgebastelte Karten geschenkt gekriegt. Die Mutter von "meinem" Mädchen hat sich auch noch mal bedankt und mir n ganz schön gutes Feedback gegeben- und das, wo sie am Anfang ganz schön skeptisch war mit der Deutschen... (Ich ja aber auch- hatte ganz schön Bammel!) Jetzt freu ich mich auf den Herbst, da gibts ne neue Gruppe mit etwas größeren Kindern und ich darf wahrscheinlich wieder mit!
Ausserdem war ich oft beim so genannten "Pivotal Response Training (PRT)" dabei. Das ist ein Verfahren, mit dessen Hilfe Autisten und anderen Kindern, die Schwierigkeiten bei der (Sprach-/ sozialen-/...)Entwicklung haben, auf spielerische Art und Weise "Schlüsselfertigkeiten" wie Interaktion mit anderen und Sprechen beizubringen bzw. zu verbessern. Sieht total leicht aus, ist mindestens ebenso schwer; erzielt aber fast unglaubliche Erfolge.
Und dann bin ich durch das Praktikum ja auch ins "VIVA"-Projekt gekommen. Davon hab ich bis jetzt noch gar nichts wirklich schreiben können...
Also. Bei dem Projekt geht's im Prinzip darum, mit Hilfe einer eigens dafür gestalteten virtuellen Umgebung Kinder, die an schlimmen Krankheiten leiden, für eine Weile den Krankenhaus- und Krankheitsalltag vergessen zu lassen. Wir haben das jetzt schon hier in Joensuu in der Kinderpsychiatrie ausprobiert und sind seit gestern in Kuopio auf der Krebsstation. Wir, das heisst die Projektkoordinatorin und ich. Ich finde die Idee klasse, und wenn die Umgebung selbst auch noch etwas Weiterentwicklung benötigt, sind die Kiddies bisher doch alle sehr begeistert gewesen.
Nun isses so, dass das Projekt im Juni ausläuft, und bis dahin natürlich alles wunderschön dokumentiert sein muss. Da das noch sehr viel Arbeit ist und Eija, die Koordinatorin, das alleine nicht wirklich schaffen kann, kam sie auf die Idee, mich für nen Monat als "Forschungssekretärin" ;p Vollzeit einzustellen... Und so werde ich den Monat Mai arbeitend an der Uni (!sag niemals nie!) verbringen, in derselben Abteilung, in der auch unsere Sprachkurse waren. Sozusagen meine erste richtige Arbeitsstelle in Finnland! (Den Wochenendjob habe ich inzwischen auch gekündigt, das war nicht mehr zu schaffen. Und als ich dann vom Sozialamt trotz Job noch Geld kriegte, damit ich zumindest am Minimum war... nun ja. Im Sommer dann wieder.)
Und dann ist da noch meine Diplomanerkennung. Am 18.3. habe ich fast ein halbes Kilo Papier nach Helsinki (zu TEO) geschickt, weil ich wusste, dass die zuständige Stelle (Psykonet) sich am 9.4. wieder versammeln und entscheiden würde, die Papiere der Form halber aber erst zu TEO müssen und dann zu Psykonet weitergeschickt werden. Heute kam ein Anruf von der lokalen Psykonet-Vertreterin (die ich zum Glück schon fast so lange kenne, wie ich in Finnland bin): Meine Papiere sind jetzt bei ihnen eingegangen! (in Helsinki...) Bin mal sehr gespannt, wann da ne Entscheidung kommt. Blöd, weil von der Entscheidung abhängt, was ich ab August machen kann- und ich hätt doch sooo gern endlich bezahlte Arbeit.
Hab ich mich letztes Jahr im Prinzip nur aus ner Art Verzweiflung für den Praktikumskurs vom Arbeitsamt beworben, um sicher was zu haben und etwas mehr Geld zu kriegen. Wenn ich ehrlich bin, viel erwartet hab ich mir davon nicht. Die meisten gehen in der Zeit putzen oder in die Fabrik.
Jetzt sind schon 3 Monate rum. Ich habe das beste Praktikum erwischt, das ich mir vorstellen kann, und in der Zeit so viel unterschiedliche Dinge gemacht und gelernt, dass es mir wesentlich länger vorkommt.
10 Wochen lang war ich zum Beispiel jeden Dienstag und Donnerstag abend von 16.30 bis 19.00 bei zwei Gruppen dabei. Dienstags als Betreuer eines 7jährigen Mädchens bei einer Art Musik-Spiel-Gruppe und Donnerstags beim Turnen als Video-Verantwortliche. Die Gruppen muss man sich so vorstellen, dass 4 bis 5 Kinder mit ganz verschiedenen Diagnosen (z.B. Autismus, ADHD, Entwicklungsstörungen aber auch Hirnschädigungen) mit ihren Eltern und gern auch Geschwistern sich einmal pro Woche treffen. Jedes Kind hat einen eigenen Betreuer. Am Anfang sind alle zusammen, es wird gesungen und gespielt. Dann gibt es eine Kinder- und eine Elterngruppe, betreut von ner Sonder(schul)lehrerin, bei der die Eltern sich mal richtig alles von der Seele reden, sich austauschen können und von Seiten der Stiftung oft auch recht gute Tips für den Alltag kriegen und darüber, welche Hilfe ihnen zusteht und wie man da rankommt,... Zum Schluss treffen sich alle noch mal auf ein Lied.
Am Dienstag war die Musikgruppe zu Ende, und ich hab 3 selbstgebastelte Karten geschenkt gekriegt. Die Mutter von "meinem" Mädchen hat sich auch noch mal bedankt und mir n ganz schön gutes Feedback gegeben- und das, wo sie am Anfang ganz schön skeptisch war mit der Deutschen... (Ich ja aber auch- hatte ganz schön Bammel!) Jetzt freu ich mich auf den Herbst, da gibts ne neue Gruppe mit etwas größeren Kindern und ich darf wahrscheinlich wieder mit!
Ausserdem war ich oft beim so genannten "Pivotal Response Training (PRT)" dabei. Das ist ein Verfahren, mit dessen Hilfe Autisten und anderen Kindern, die Schwierigkeiten bei der (Sprach-/ sozialen-/...)Entwicklung haben, auf spielerische Art und Weise "Schlüsselfertigkeiten" wie Interaktion mit anderen und Sprechen beizubringen bzw. zu verbessern. Sieht total leicht aus, ist mindestens ebenso schwer; erzielt aber fast unglaubliche Erfolge.
Und dann bin ich durch das Praktikum ja auch ins "VIVA"-Projekt gekommen. Davon hab ich bis jetzt noch gar nichts wirklich schreiben können...
Also. Bei dem Projekt geht's im Prinzip darum, mit Hilfe einer eigens dafür gestalteten virtuellen Umgebung Kinder, die an schlimmen Krankheiten leiden, für eine Weile den Krankenhaus- und Krankheitsalltag vergessen zu lassen. Wir haben das jetzt schon hier in Joensuu in der Kinderpsychiatrie ausprobiert und sind seit gestern in Kuopio auf der Krebsstation. Wir, das heisst die Projektkoordinatorin und ich. Ich finde die Idee klasse, und wenn die Umgebung selbst auch noch etwas Weiterentwicklung benötigt, sind die Kiddies bisher doch alle sehr begeistert gewesen.
Nun isses so, dass das Projekt im Juni ausläuft, und bis dahin natürlich alles wunderschön dokumentiert sein muss. Da das noch sehr viel Arbeit ist und Eija, die Koordinatorin, das alleine nicht wirklich schaffen kann, kam sie auf die Idee, mich für nen Monat als "Forschungssekretärin" ;p Vollzeit einzustellen... Und so werde ich den Monat Mai arbeitend an der Uni (!sag niemals nie!) verbringen, in derselben Abteilung, in der auch unsere Sprachkurse waren. Sozusagen meine erste richtige Arbeitsstelle in Finnland! (Den Wochenendjob habe ich inzwischen auch gekündigt, das war nicht mehr zu schaffen. Und als ich dann vom Sozialamt trotz Job noch Geld kriegte, damit ich zumindest am Minimum war... nun ja. Im Sommer dann wieder.)
Und dann ist da noch meine Diplomanerkennung. Am 18.3. habe ich fast ein halbes Kilo Papier nach Helsinki (zu TEO) geschickt, weil ich wusste, dass die zuständige Stelle (Psykonet) sich am 9.4. wieder versammeln und entscheiden würde, die Papiere der Form halber aber erst zu TEO müssen und dann zu Psykonet weitergeschickt werden. Heute kam ein Anruf von der lokalen Psykonet-Vertreterin (die ich zum Glück schon fast so lange kenne, wie ich in Finnland bin): Meine Papiere sind jetzt bei ihnen eingegangen! (in Helsinki...) Bin mal sehr gespannt, wann da ne Entscheidung kommt. Blöd, weil von der Entscheidung abhängt, was ich ab August machen kann- und ich hätt doch sooo gern endlich bezahlte Arbeit.
flussziege - 24. Apr, 16:47
DarkMel - 25. Apr, 18:16
Hei! Dich gibts ja noch. Schön, mal wieder von dir zu lesen. Dachte schon, du bist verschollen. ;-)
antworten
flussziege - 26. Apr, 23:50
Das sagt die Richtige... Bei dir war mindestens genauso lang Pause!! ;p Ich glaub aber, dass es jetzt fürn Weilchen etwas weniger stressig wird und ich mal wieder zum Schreiben komme. Falls es dann noch was zu erzählen gibt! ;D