Unser kleiner Terrorist ist 4 Jahre alt!!! Vielleicht ein ganz klein bisschen ruhiger und immer noch so bemüht, alles richtig zu machen, wie als Welpe. Zumindest, solange sie nix davon ablenkt. ;D

flussziege - 11. Sep, 12:32
als bei der Oma auch die Grosstadtenkel zu Besuch warn. Das sah zwei Stunden lang ziemlich durchgängig so aus:

flussziege - 8. Sep, 19:30
flussziege - 8. Sep, 15:05
flussziege - 8. Sep, 14:42
Warum es um uns so still war.
Eine Bekannte, die nach der bezahlten Arbeit jeden Tag noch zwei bis drei Arbeitstage zuhause einlegt, sagte entrüstet: ”Aber mit Freizeitaktivitäten kann man sich doch nicht in die Erschöpfung treiben!”. Dann fing sie selbst an zu lachen; laut gesagt klang das doch eher seltsam.
Kurz darauf hab ich aufm Arbeitsweg kurz in der Kaufhalle angehalten. Meine nächste Erinnerung ist an nen Sanitäter, der fragt, ob ich früher schon mal epileptische Anfälle gehabt hätte. Das war letztes Jahr im August, kurz nachdem ich nach der Elternzeit wieder angefangen habe zu arbeiten. Im Krankenhaus musste ich 6 Stunden liegen. Die Zwangspause war's wohl, durch die ich das erste Mal richtig gemerkt habe, dass ich todmüde bin. Trotzdem hat's noch ein paar Monate gedauert, bis ich wirklich verstanden habe, dass ich komplett erschöpft, ausgebrannt bin. Mir war ständig schwindlig und ich hatte das Gefühl, im Nebel zu laufen. Schlafen konnt ich nicht mehr und sitzen war ne Quälerei, weil mein Gehirn ständig Amok zu laufen schien. Das Ganze kam nicht von der Arbeit, sondern von zu vielen Dingen, die in zu kurzer Zeit passiert waren. Ich habe gemerkt, dass ich selber genauso dachte, wie meine Bekannte. Ich hab mich geschämt, für schwach und unbelastbar gehalten. Im Nachhinein war's auch leicht, die Nesselsucht und das Gefühl, dass alles zu viel ist, als Warnzeichen zu erkennen – und mir Vorwürfe zu machen, das ich die nicht als solche verstanden habe.
Irgendwann hab ich nen Test gemacht, der anhand der Ereignisse der vergangenen 2 Jahre Stresspunkte berechnet. Laut Test ist bei 300 Punkten die Belastbarkeit doch arg geschwächt und man sollte unbedingt die Bremse ziehen. Ich hatte ca. 670 Punkte. Da fing's an mir zu dämmern, dass ich vielleicht doch nicht so schwach und unbelastbar bin.
Man sagt, dass man genauso viel Zeit braucht, sich von ner ordentlichen Erschöpfung zu erholen, wie es brauchte, die zu entwickeln. Geduld war noch nie meine stärkste Seite; obwohl ich wusste, dass die Erholung Zeit braucht, ging mir das alles viel zu langsam. Damit hab ich mir selbst einige Beine gestellt. Ich fand es schrecklich, dass ich nicht so für den kleinen Mann dasein konnte, wie ich das gerne gewollt hätte. Nicht ohne Begleitung mit ihm rausgehen oder auch nur allein mit ihm zuhause sein konnte – die Gefahr eines neuen Anfalls war zu gross. Schlimm war auch, dass ich die Bewegung enorm einschränken musste. Zum Fahrrad fahrn oder einfach nur mit dem Hund zügig laufen hatte ich keine Reserven mehr - obwohl ich körperlich gut in Form war. Ausruhen war das Allerwichtigste - und das Allerschwerste.
Ich fing an, viel über Stress zu lesen und vielleicht zum ersten Mal wirklich zu verstehen, wie umfassend und zerstörerisch chronischer Stress sich auswirkt. Als Familie mussten wir unsere Prioritäten sehr konkret überlegen - eine zeitlang jeden Tag aufs Neue. Mann erwies sich wieder als absoluter Goldschatz. Er übernahm die Hauptverantwortung für ziemlich alles - Kindes Nachtschlaf und Kindergartenwege, die Hunde, den Haushalt. Letzten Herbst haben wir nichts anderes gemacht, als das, was unbedingt nötig war. Ohne meine Brüder und andere Freunde, die immer wieder mit Rat und Tat geholfen haben, wären wir nicht klargekommen.
Unser Leben hat sich in dem Jahr auch nicht wirklich beruhigt. Die ganze Zeit sind auf Arbeit und daheim grössere und kleinere Dinge passiert, die meine Stressbewältigungsstrategien immer wieder neu auf die Probe stellten. Ich habe mich unzählige Male bewusst entscheiden müssen, mich nicht daran aufzuhängen, wie viel passiert, wie ungerecht das ist usw. Mich statt dessen auf das zu konzentrieren, was mir am wichtigsten ist: der kleine und der grosse Mann, meine Gesundheit, Brüder und andere Freunde, die Hunde.
Es ist eine ziemliche Berg- und Talbahn gewesen, aber die grobe Richtung scheint doch aufwärts zu sein. Inzwischen schaffe ich wieder mehr, wenn ich auch noch jeden Tag überlegen muss, ob meine Pläne realistisch sind. Beide Arbeitswege mit dem Fahrrad fahren und danach noch stöckeln gehn, wie ich das früher gemacht habe, ist noch utopisch - aber es wird. Ohne Entspannungs- und Mindfulnessübungen reicht meine Kraft noch nicht, durch den ganzen Tag zu kommen. Trotzdem muss ich mich immer zwingen, die zu machen. In solchen Dingen ist unser Gehirn echt schlecht programmiert. :)
Es hilft, dass ich täglich mit Patienten über ähnliche Probleme rede. Ich merke, dass die eigene Erfahrung mir hilft, Patienten besser zu verstehen und ihnen zu helfen, ihre Situation besser zu verstehen. Gleichzeitig erinnere ich mich ständig selber daran, dass gute Stressbewältigung ein Gleichgewicht aus Ruhe, Bewegung, Routine und Lieblingsbeschäftigungen ist - eins allein reicht nicht.
Alles in allem also eine Erfahrung, ohne die ich gut hätte leben können, von der ich aber unheimlich viel gelernt habe. Jetzt heisst's nur, das alles auch in Zukunft weiter umzusetzen. Wir werden sehen...
flussziege - 8. Sep, 09:36
Seita ist seit kurz nach Ostern hauptberufliche Gesellschafterin für die Eltern der Wanderfreundin. Wir hatten das schon ne Weile als Möglichkeit für irgendwann überlegt:
- Seita ist ganz klar gern da
- sie kann dort (= irgendwo im nirgendwo) frei laufen, was wegen dem Gelenkverschleiss deutlich besser für sie ist, als an der Leine sein
- sie kriegt dort ALLE Aufmerksamkeit ganz für sich alleine und braucht das auch :D
- Seita und die Mutter der Wanderfreundin haben ganz klar nen Draht zueinander - so schnell und gern hört Seita nicht mal auf mich
- nachdem Seita nach drei Wochen dort zu Ostern wieder einen Tag bei uns war, kriegte die Wanderfreundin nen Anruf von ihrer Mutter: wann sie sich trauen könnten, Seita wieder erbitten zu können? Das war der Moment, in dem die Entscheidung fiel. :)
Ausserdem fielen in die Wagschale auch noch, dass bei uns die Zeit grad insgesamt recht knapp ist, Seita und Louhi komplett gegensätzlichen Bewegungs- und Futterbedarf haben. Und dass der kleine Mann mit den Hunden nicht immer nur sanft umgeht. Auch wenn wir noch so hinterher sind, manchmal ist er einfach zu schnell - und Seita ist im Gegensatz zu Louhi nicht schnell und gewandt genug, ihm wegzulaufen.
Ist schon komisch, wenn Seita nicht hier ist. Zum Glück können wir sie immer besuchen oder - wie grad - für nen "Heimurlaub" mitnehmen.

flussziege - 27. Jun, 13:27
flussziege - 27. Jun, 13:13
flussziege - 27. Jun, 13:06
Finnland hat vor ner Weile gewählt - und die Auswirkungen des (noch nicht mal abgenickten) Sparprogramms der neuen Regierung merken wir schon an allen Ecken und Enden. Gespart wird natürlich an allen unwichtigen Sachen - Gesundheitssystem, Bildungssystem, Sozialsystem. Die Sozialversicherung hat schon vorsichtshalber die ersten (schon genehmigten) Rehas wieder abgesagt - für den Grossteil meiner Patienten z.B. die einzige Möglichkeit, wenn sie längere und intensivere Behandlung brauchen und keine ca. 500 € im Monat dafür selber aufbringen können. Bin mal gespannt, was das noch wird!
Myyrätohtori hat, find ich, die neue Regierung sehr treffend beschrieben.
flussziege - 24. Jun, 20:16
flussziege - 24. Jun, 19:39
(Ich fass es nicht, dass schon Ende Juni ist. Mein innerer Kalender (und das Wetter) sind erst höchstens bei Anfang Mai.)

flussziege - 19. Jun, 21:12
macht fröhlich weiter, in einen Tag passt viel Wetter. Und schönes Licht.

flussziege - 25. Mai, 19:42
Kranksein ist mir schon immer schwer gefallen; ich halt' stillsitzen und rumliegen nicht so wirklich gut aus. Irgendwann hab ich kapiert, dass ich schneller wieder in Schwung komme, wenn ich mich trotzdem hinleg - und länger in Schwung bleib', wenn ich mich lange genug ausruhe. Das hat schon ganz gut geklappt, so vor 3 Jahren. Dann kam der kleine Mann. Als ich noch mit ihm zuhause und Mann auf Arbeit war, war tagsüber auch krank nicht viel mit ausruhn. Seit ich wieder auf Arbeit bin, ist das im Prinzip nicht mehr das Problem - wenn ich krankgeschrieben bin, ist Kind trotzdem im Kindergarten. Bloss ist mir die Ruhe bei dem Ganzen wieder verloren gegangen; vor allem, seit wir seit November das erste mal seit ähh... 4 Jahren wieder eine direkte Vorgesetzte haben und die Stadt die Vorschriften zum Krankmachen geändert hat: wo früher die Betriebskrankenschwester bis zu 5 Tagen (erst 3, dann 2) krankschreiben durfte (vom spontanen Termin beim Betriebsarzt kann man nur träumen), macht das jetzt der direkte Vorgesetzte - und da darf man ziemlich jeden Tag aufs neue anrufen. Ich war auch gleich von Anfang an recht oft krank und hatte jedesmal mehr das Gefühl, mich tierisch rechtfertigen zu müssen; ausserdem hab ich's nicht geschafft, nach den ersten 5 Tagen noch zu versuchen, irgendwo nen Arzttermin herzukriegen - also bin ich halbgesund wieder auf Arbeit.
Dieses Mal hab ich dann beschlossen, dass es reicht - jetzt ruh ich mich ordentlich aus und geh erst wieder auf Arbeit, wenn ich wirklich in Ordnung bin. Bin denn auch gleich am ersten Kranktag zum Privatarzt und hab direkte 5 Tage Krankschreibung für nur 63 € gekriegt. Plus Antibiotikum und Kortisonkur sowie ne Überweisung zum Blutbild und Röntgen mit der Bemerkung, das sollte ich doch lieber versuchen, über den Betriebsarzt zu organisieren, damit ich's nicht selbst bezahlen muss. Das war Montag. Dienstag und mittwoch war ich während der kleine Mann im Kindergarten war einen Grossteil der Zeit wegen den Untersuchungen unterwegs. Mit dem Betriebsarzt, der überraschend schnell eine Audienz genehmigte, musste ich mich noch drüber streiten, ob die jetzt wirklich nötig wären. Mittwoch fing der kleine Mann an zu husten, donnerstag früh hatte er auch noch Fieber. Die Rettung war unsre Wahloma - sie kam gleich früh und war solange da, bis Mann von der Arbeit kam. Mit dem kleinen trotz krank quietschfidelen und ausserdem kräftig trotzköpfigen Nasenbär wär ich sonst glaub ich echt nicht über die Runden gekommen. Ausruhen war trotzdem nicht so sehr viel.
So wie's aussieht, hat der kleine Mann die gleiche Bazille abgekriegt wie ich - er hat immer noch ordentlich Fieber und hustet ganz schrecklich. Ich bin trotz (?) Medis auch noch pratschebreit. Ich glaub, wir werden schonmal vorsichtig bei der Wahloma anfragen, ob sie für anfang der Woche schon Pläne hat...
Ich hab mir letzte Woche jedenfalls schon nen Betriebsarzttermin für montag gesichert. :) Und unsre Oma, die werden wir denn mal richtig ordentlich zum Essen ausführn, wenn wir alle wieder gesund (und die Arzt- und Medikamenterechnungen ausgeglichen) sind.
flussziege - 23. Mai, 19:17